Neu im GoldenMerlo Rudel: Welpe Bonsai (+ 5 Tipps für die erste Zeit mit Welpe)

Seit wenigen Tagen lebt der kleine Silken Windsprite Rüde Bonsai bei uns. Damit ist unser Silken Windsprite Kleeblatt 🍀 vollständig: Merlin und sein Sohn Cooper – Calisto und sein Sohn Bonsai 💖

„Bonsai vom weißen Mond“ ist in Nordrhein-Westfalen geboren, seine Mama Moony und Papa Calisto stammen beide aus der Tschechischen Republik.

Lange wussten wir nicht sicher, wer Bonsais Vater ist. Umso eindeutiger ist es jetzt. Wer Bonsai sieht, erkennt sofort Calisto in ihm. Beide gleichen sich nicht nur optisch durch die ausgedehnte schwarze Maske und sogar die sandfarbenen Platten sind ähnlich angeordnet.

Klein Bonsai hat sogar viele Eigenheiten und Wesenszüge von Calisto geerbt.

Und weil schon so viele gefragt haben: Bonsai hat nicht Calistos typisches „Watermarking“ geerbt. Aktuell hat er einen leichten schwarzen Überflug am Rücken, der wird aber vermutlich mit zunehmendem Alter verschwinden.

Bonsai hat sich schon in sein neues Zuhause eingelebt, aber manches braucht auch noch Zeit. Aktuell schläft er nachts noch nicht durch. Außerdem müssen wir sehr darauf achten, dass er genug frisst. Er scheint kein Mäkler zu sein, lässt sich aber leicht vom Napf ablenken. Mit 8 Wochen hatte er 2,45 kg, mit 9 Wochen 2,65 kg.

Nach der anfänglichen Aufregung versteht sich Bonsai recht gut mit unseren erwachsenen Hunden. Wie schon bei Cooper ist Calisto auch für Bonsai eine liebevolle Nanny, der kleine Wirbelwind hat Narrenfreiheit bei ihm – anders sieht das bei Merlin und Cooper aus. Wahrend unser „Senior“ Merlin einfach seine Ruhe will (und auch bekommt) ist sich Cooper unschlüssig: Oft findet er den Kleinen nervig, manchmal nimmt er ihm sogar Spielsachen weg und bringt sie vor den spitzen Welpenzähnen in Sicherheit. Aber zwischendurch spielt er auch gerne mit ihm. Besonders Dackeline Paula ist für Bonsai eine liebevolle Kuschel- und Spielgefährtin.

5 Tipps für die erste Zeit mit dem Welpen

Mit dem Einzug des Welpen beginnt eine spannende Zeit, ungewohnt, anstrengend aber vor allem fröhlich.

Der beste Grundstein für ein fröhliches und unbeschwertes Hundeleben ist ein seriöser Züchter, der in den ersten Wochen viel Engagement und Zeit in die Sozialisierung und individuelle Förderung des Welpen investiert hat. Auch ein guter Kontakt zum Züchter bei Fragen und Problemen und „einfach so“ hilft enorm.

Was mir persönlich für Bonsais Aufzucht wichtig ist und was ich vielleicht etwas anders mache, erfährst Du hier:

1.) Die Sache mit der Welpenstunde

Eine Welpenstunde wird Bonsai nicht besuchen. Das liegt zum einen an der aktuellen Corona-Situation und auch daran, dass Bonsai seine erste Tollwutimpfung erst nach dem Zahnwechsel bekommen wird. Ob das Aufschieben dieser Impfung wirklich nötig ist, ist umstritten. Es schadet allerdings auch nicht. Gerade unser Merlin hatte nach jeder Tollwutimpfung mit starken Nebenwirkungen zu kämpfen und dieses Risiko möchten wir für den kleinen Bonsai aktuell nicht eingehen.

Welpenstunden sehe ich generell ein bisschen kritisch. Sie müssen vom Hundetrainer gut beobachtet und betreut werden. Ansonsten kann es passieren, dass der Welpe nachhaltig negative Erfahrungen macht – etwa wenn er von größeren Welpen gemobbt wird und die Besitzer das Verhalten als Spiel interpretieren.

Für Bonsai ist mir wichtig, dass er andere Rassen kennenlernt (und nicht denkt, es gäbe auf der Welt nur Silken Windsprites). Aber sein Alltag auf unseren Spaziergängen wird eher so aussehen, dass er fremde Hunden an der Leine ignorieren sollte, anstatt sie alle für mögliche Spielkameraden zu halten.

2.) Fotos, Fotos, Fotos!

Vom niedlichen kleinen Welpen kann man nie genug Fotos haben, oder? Sie werden so schnell groß und natürlich möchte man schöne Erinnerungsfotos an die „Babyzeit“ haben.

Leichter gesagt als getan. Verschwommen, unscharf, zu nah dran, abgeschnitten oder im falschen Moment auf den Auslöser gedrückt. Die meisten Fotos mit dem Handy werden ziemlich enttäuschend, denn der quirlige Welpe hält natürlich nicht still – außer er schläft.

Ganz wichtig für tolle Welpenfotos Zuhause sind: Ruhe und Geduld (!), viel Licht und am besten eine weitere Person zum Helfen.

Für besonders schöne Erinnerungsfotos aus der Welpenzeit kommst Du aber nicht um einen professionellen Hundefotografen herum. Die Investition in einmalige Erinnerungsfotos lohnt sich auf jeden Fall. Einfach bei Google nach „Hundefotograf“ + Wohnort (oder nächst größerer Ort) suchen, am besten schon bevor der Welpe eingezogen ist.

Mein extra Tipp: Statt dich nur über misslungene Welpenfotos zu ärgern, mach Videos! Anders als bei Fotos kannst Du mit Videos sowieso viel schöner die tapsigen Bewegungen und das lustige Spiel Deines Welpen einfangen.
Handy-Schnappschüsse von Baby-Calisto und Baby-Cooper schaue ich mir selten an, aber die wenigen Videos zaubern mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Von Bonsai wird es definitiv sehr viele Videos geben!

3.) Kommandos und Kunststückchen

Kommandos wie „Sitz“ und „Platz“ oder „Pfötchen geben“ lernt Bonsai nicht. Beides fällt für mich in die Kategorie „Zirkustricks“ und die muss er jetzt (noch) nicht können.

Anderes ist für mich zu Beginn viel wichtiger:

Kleine Welpen lieben „verbotene“ Dinge wie Schuhe oder unterwegs die Hinterlassenschaften anderer Hunde. Damit Bonsai diese Sachen fallen lässt, anstatt besonders schnell damit abzudüsen, lernt er direkt „Aus“. Dafür tauschen wir einfach immer wieder Spielsachen gegen Leckerlies.

Was in Zukunft noch sehr wichtig sein wird, ist die Leinenführigkeit und der Rückruf. Den Rückruf übe ich von Anfang an: Jedes Mal, wenn Bonsai zu mir gelaufen kommt (ob drinnen oder draußen), hört er das passende Kommando „Hiiiiier!“ und später integriere ich die Hundepfeife.

Die Leinenführigkeit ist zwar sehr wichtig, besonders im Mehrhundehaushalt, allerdings ist das Training erst einmal auf später verschoben. Vorher muss sich Bonsai gut an Halsband und Leine gewöhnen. Dank großem Garten und viel Grün außen rum konnte Bonsai erstmal in Ruhe ankommen, ohne direkt 10 Mal am Tag zum Gassi gehen vor die Tür zu müssen.

Nebenbei lernt Bonsai im Alltag schon vieles: Ganz nach Katharina von der Leyens „schönster Übung von allen“ wird Bonsai für jedes erwünschte Verhalten gelobt, das er von sich aus unbewusst anbietet. Etwa, wenn er brav auf seinem Platz liegt, wenn ich aufstehe, wenn er ruhig auf seinen Futternapf wartet, wenn er draußen sein Geschäftchen macht oder wenn er mit seinen Spielsachen spielt anstatt mit meinen Schuhen.

4.) Pflegeroutine

Bürsten, Abtrocknen, Krallen kürzen, Ohren säubern und ggf. Zähne putzen gehören einfach zur Hundepflege dazu. Dabei ist es wichtig, dass der Hund geduldig mitmacht. Denn einem zappelnden Hund möchte niemand die Krallen kürzen.

Bonsai lernt von Anfang an, dass Bürsten und Krallen kürzen etwas völlig normales und angenehmes ist. Mit der Gewöhnung beginne ich in ganz kleinen Schritten, während er selbst entspannt ist. Schnell eine Kralle schneiden oder kurz bürsten, noch bevor er es als unangenehm empfinden kann.

Regelmäßig schaue ich ihm immer mal wieder in die Ohren, ziehe die Lefzen hoch, kitzle ihn zwischen den Pfotenballen oder stelle ihn kurz auf eine Oberfläche, damit er diese Dinge in Zukunft ganz unspektakulär findet.

5.) Ooooohm… nimm es gelassen!

In einigen Welpenbüchern gibt es ganze Listen und Pläne, was der Welpe bis wann alles können oder kennengelernt haben muss. Auch Freunde und Bekannte haben oftmals „lieb gemeinte Ratschläge“, wie der Welpe von Anfang an diszipliniert werden muss, damit er nicht die Weltherrschaft an sich reißt.

Vergiss es.

Mach Dich frei von irgendeinem Druck von außen.

Gerade bei sensiblen Welpen wie den Silken Windsprites gilt „weniger ist mehr“. Er muss nicht in der ersten Woche bei Dir zwanzig verschiedene Motorengeräusche und Baumaschinen hören oder Bus, Bahn und Schiff fahren oder sämtliche Menschen und Hunde in der Verwandtschaft kennenlernen, damit er ja „gut sozialisiert“ wird. Stattdessen darf der Welpe erstmal im neuen Zuhause ankommen, seine Menschen kennenlernen, den Alltag und die Routinen verinnerlichen und vor allem Ruhe und Entspannung lernen. Dann wird Schritt für Schritt die „Außenwelt“ erkundet, wo der Welpe viele positive Erfahrungen machen darf.

Durch kleine spielerische Übungen kannst Du seine Bindung zu Dir und sein Selbstbewusstsein stärken. Dann lassen ihn später auch Bus- und Schiffsfahrten kalt, selbst wenn er das als Welpe nicht kennengelernt hat.

Merlin mit Sohn Cooper
Calisto und Sohn Bonsai

Maike Müller

Hallo, ich bin Maike. Auf GoldenMerlo blogge ich über Pflege, Ernährung, und Gesundheit von Hunden und teile Tipps, Lifehacks und einfache DIYs rund um den Hund. Außerdem erfährst Du hier alles Wissenswerte über die seltene Windhundrasse Silken Windsprite und die vier Rüden Merlin, Calisto, Cooper und Bonsai.