Klein, kleiner, am kleinsten: Miniatur Silken Windsprites

Im früheren Rassestandard der Silken Windsprites war neben der Normalgröße auch eine sogenannte Miniaturgröße beschrieben. Diese Miniatur Silken Windsprites und die Geschichten über sie üben noch heute eine gewisse Faszination aus.

Früher hieß es in den Rassestandards in Deutschland und den USA:

[su_quote]Miniaturgröße: Rüden unter 48,45 cm | Hündinnen unter 45,9 cm [/su_quote]

Tatsächlich gibt es heute nur sehr wenige Hunde die diesen Zahlen nahe kommen und nur eine Handvoll Hunde hat knapp Miniaturmaß.

Bei den Rüden sind das zum Beispiel Claybrook George Clooney (48 cm), Stone House Light The Way (46 cm) und unser Merlin (47,5 cm).

Zu den sehr kleinen Hündinnen gehören Hildidan’s Sly Snicker (44 cm), Happy Dream’s Elise Endless Love (43,5 cm), Silken Arrow VIP Kimama (45 cm), Coralie von Eichenwind (42,5 cm), Hildidan’s Magic Nano-Mite (40 cm) und Hildidan’s Magic Elfin Wisp (39,4 cm)

SWC Jahrestreffen 2019: Kleine Hündinnen unter sich.
Camilla von Eichenwind (44 cm) und Silken Arrow VIP Kimama (45 cm)

„Wheeler’s Miniature Longhaired Whippets“

Bis in die 1990er Jahre gab es jedoch noch sehr viel kleinere langhaarige Hunde aus dem Hause Windsprite.

Belegt sind Hunde mit 3,5 – 4,5 kg, was in etwa einer Größe von 30 – 35 cm entsprechen würde. Der kleinste Mini soll sogar nur 2,7 kg gewogen haben.

Zum Vergleich WIE winzig das ist: Silken Windsprite Cooper hatte etwa Miniaturgröße, 32 cm Schulterhöhe und 3,5 kg, als er gerade einmal 10 Wochen jung war.

Bildvergleich oben: Selbst ein sehr kleiner moderner Silken Windsprite (Merlin) ist im Vergleich zu „Wheelers Minis“ riesig!

Im Jahr 2001 waren die Minis ebenfalls noch im Rassestandard der Longhaired Whippet Association (kurz LWA) zu finden:

[su_quote]Dieser Standard gilt ebenso für die Miniaturen, die eine obere Größenbeschränkung von 4,5 kg haben. 3,6 kg entspricht dem Ideal. Kleinere Hunde sind zulässig, solange Typ, Gesundheit, Ausdauer und Temperament beibehalten werden.[/su_quote]

Auch in Büchern und Zeitschriften wurde über die Miniatur Silken Windsprites berichtet:

silken-windsprite-miniatur-groesse-golden-merlo-history
Windsprite Verdin, Black & Tan (Brindle)

[su_quote]Im Jahr 1982 gab Mr. Wheelers Miniatur-Hündin Verdin ihr Show-Debüt.
„Auf der Ausstellung für seltene Rassen berührte Verdin den Boden nur, während sie im Ring ausgestellt wurde.“ berichtete Mr. Wheeler.
„Bewunderer baten darum sie tragen zu dürfen und so wurde sie von den Armen eines Fan zum nächsten gereicht.“
Seit diesen frühen Tagen erfreuen sich die Miniatur Langhaar Whippets immer größerer Beliebtheit.[/su_quote]

Walter Wheeler behauptete, die Miniaturgröße sei durch gezielte Verpaarungen von Hunden mit dem „Tea-Cup-Gen“ entstanden. Dieses Gen soll es in verschiedenen Zuchtlinien von amerikanischen Show-Whippets gegeben haben. Dadurch soll es ihm möglich gewesen sein, mit einem mittelgroßen Whippet von 55 cm Größe, innerhalb nur vier Generationen, einen 3,5 kg leichten und langhaarigen Miniatur-Hund zu züchten.

Allerdings erwiesen sich bereits frühere Erklärungen Wheelers über „seltene Gene“, wie das angebliche „Langhaar-Gen“ beim Whippet, als schlichtweg falsch.

Nun könnte man vermuten, dass in seinen Miniatur-Hunden einfach etwas mehr Sheltie steckt und die geringe Größe durch starke Inzucht begünstigt wurde. Doch sind selbst Shetland Sheepdogs oder gar Italienische Windspiele, besonders die aus amerikanischer Zucht, in der Regel deutlich größer und schwerer als es Wheelers Mini-Windhunde waren.

Daneben gibt es auch vielfach Gerüchte, Walter Wheeler habe noch ganz andere Rassen mit seinen Whippets verpaart: Von „Toy Dogs“ und „Toy Spaniels“ ist die Rede.

Hat Wheeler also möglicherweise Zwergspaniels wie Phalène und Papillion eingekreuzt?
Größe, Gewicht, Haarkleid und Charakter würden zu Wheelers Vision vom langhaarigen Mini-Windhund passen und es könnte auch erklären, wieso manche heutige Silken Windsprites extrem lange und ausgeprägte Ohrfransen oder untypische Ruten haben.

Phalène

Von Pleple2000Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

Papillion

Von GvdmoortEigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link

Tatsächliche Beweise für diese (zugegeben etwas gewagte) Theorie gibt es allerdings nicht. Per DNA-Test konnte bisher keine dieser Rassen nachgewiesen werden.

Interessant ist jedoch, dass Walter Wheeler seinen „Vorzeige-Miniaturhund“ ausgerechnet Butterfly nannte. Bedeutet doch der Rassename Papillon aus dem französischen übersetzt Schmetterling – englisch Butterfly. Eine weitere Miniatur-Hündin nannte er Moth, zu deutsch Motte, auf französisch Phalène.

Zufall, oder genau Wheelers Humor? 😉


Quellen:
A Celebration of Rare Breeds Vol. II
Longhaired Whippet Association Breed Standard
Sighthound Review

Maike Müller

Hallo, ich bin Maike. Auf GoldenMerlo blogge ich über Pflege, Ernährung, und Gesundheit von Hunden und teile Tipps, Lifehacks und einfache DIYs rund um den Hund. Außerdem erfährst Du hier alles Wissenswerte über die seltene Windhundrasse Silken Windsprite und die vier Rüden Merlin, Calisto, Cooper und Bonsai.